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Recensione

Filmkritik: Disney hat’s getan – «Cruella» ist fantastisch

Luca Fontana
25/5/2021

Disney-weichgespült? Nope. «Cruella» ist verdammt gut. Schlichtweg. Dafür sorgen die oscarverdächtigen Kostüme, ein erfrischend punk-rockiger Soundtrack, die nahezu perfekte Besetzung und eine clevere Regie.

Eines vorweg: In dem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur das, was aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt ist.


Jaja, ich weiss schon, was du denkst. Disney und seine Remakes. Schon wieder. Gähn. Keine der vergangenen Live-Action-Interpretationen früherer Trickfilm-Klassiker hat dem Original auch nur ansatzweise das Wasser reichen können. Warum sollte «Cruella» da anders sein?

Nun: Der neuste Remake-Streich Disneys ist anders.

Ein Grund, zu existieren.

Die Rebellion der Jugend

Die frühen 1970er, London. Estella (Emma Stone) ist jung, wild und hat den Kopf voller Ideen. Zusammen mit den beiden diebischen, aber liebenswerten Jasper (Joel Fry) und Horace (Paul Walter Hauser) baut sie sich ein Leben am Rande der Kriminalität auf. Bis eines Tages Estellas Flair für modische Designs die Aufmerksamkeit der legendären Baroness von Hellmann (Emma Thompson), Chefin des angesagtesten Modelabels der High Society Londons, für sich gewinnt.

Bald schon steigt die talentierte Estella zum Protégé der Baroness auf. Allerdings nicht, ohne dunkelste Machenschaften aufzudecken, die Estella in ihren Grundfesten erschüttern. So sehr sogar, dass ihre niedersten, inneren Abgründe zum Vorschein kommen – und noch mehr.

Was folgt, ist Rebellion.

Die Regie, die ihr Handwerk versteht

Na also. Endlich mal ein Live-Action-Remake Disneys, das sich traut, aus dem Schatten seines Originals zu treten. Und zwar so richtig. Denn wenn «Cruella» etwas nicht ist, dann gewöhnlich. Zu abgefahren die Charaktere, die Kostüme, die Ausstattung oder der Soundtrack. Alles kreischt. Alles schreit. Alles ist entweder todschick oder abartig schrill.

«Normal? Pffffff», hallt es förmlich von der Leinwand herunter.

Schuld daran ist Regisseur Craig Gillespie. Geschickt siedelt er «seine» Cruella inmitten der 1970er Punk- und Pub-Rock-Revolution Londons an. Das trägt ungemein zum Vibe des Films bei – und zu seiner Hauptfigur. Der Australier hat mit «I, Tonya» bereits bewiesen, dass er moralisch ambivalente Charaktere zu inszenieren weiss. Im Nachgang eine Bestätigung, dass Disney ganz genau gewusst hat, wem sie da den Regieposten geben.

Schliesslich ging’s bereits in «I, Tonya» um die rüde, aber talentierte Eiskunstläuferin Tonya Harding, die dem Establishment der schicki-micki Eiskunstlauf-Szene nicht in den Kram passt. «Cruella» ist gar nicht so weit davon entfernt. Dort ist es die junge Estella, die sich erst später Cruella nennt, die der High Society Londons den Mittelfinger zeigt – mit verwegener Mode und Punk Rock, versteht sich.

Ha! Das ist so meta, dass es wieder cool ist.

Es ist vor allem diese zweite Filmhälfte, in der Gillespie die dunklen Abgründe seiner Hauptfigur förmlich auskostet. Er kann sich das leisten, weil er seine Hauptfigur zu dem Zeitpunkt längst als görige, aber sympathische junge Frau etabliert hat. Nicht frei von Makeln. Aber empathisch genug, um sich auf ihre Seite zu schlagen. Ein bisschen Rebellion schadet nicht.

Noch nicht.

Egal. «Cruella», der Film, will genauso anecken wie seine Protagonistin. Oder der LGBTQ-Charakter innerhalb der Story, der so beiläufig eingewoben wird, dass es perfekt passt. Offenbar hat Filmstudio Disney da seinem Regisseur viel freie Hand gelassen und Risiken nicht nur geduldet, sondern gewünscht.

Das gilt auch für die Richtung, die Emma Stone mit ihrer Interpretation von Cruella einschlägt.

Die unfassbaren Emmas

Emma Stone. Ihre Cruella könnte kaum weiter weg sein von dem, was Glenn Close anno 1996 in Disneys ersten Live-Action-Adaption von «101 Dalmatians» gespielt hat. Versteh mich nicht falsch: Close ist perfekt. Die zu Fleisch gewordene Cruella aus den Trickfilmen. Verrückt und exzentrisch. Aber Stone – Stone ist eine Göre. Die rotzfreche Rebellin, die sich gegen das Establishment auflehnt.

Das ist so viel anders als Close, dass es einfach nur grossartig anzuschauen ist. Gerade, weil Stone nicht die Cruella gibt, die wir erwartet hätten. Ihre Cruella ist eine Mischung aus der Sexyness der 1970er Nancy Sinatra und der schrillen Verrücktheit Margot Robbies Harley Quinn in DCs «Suicide Squad».

Klingt sowas für dich nach Disney?

Eben. Ihr gegenüber steht eine andere Emma. Emma Thompson. Sie spielt die Baroness genauso wie Meryl Streep Miranda Priestly in «The Devil Wears Prada» gespielt hat: Herrisch, gefürchtet und stets von oben herab blickend. Und wenn sie spricht, dann verharren selbst die Vögel in der Luft, um zu horchen.

Es sind diese zwei Naturgewalten, Stone und Thompson, die «Cruella» zu einem wahrlich grandiosen Kinoevent machen. Schwierig, zu sagen, welche der beiden mehr Freude an ihrer Rolle hat. Die Aufmüpfigkeit in Person oder die adlige Traditionalistin schlechthin? Wie auch immer. Die lachenden Dritten sind wir, die Zuschauer.

Das will was heissen.

Fazit

«Cruella» ist ohne Zweifel Disneys beste Live-Action-Adaption früherer Trickfilm-Klassiker. Nicht nur wegen den atemberaubenden Kostümen und Kulissen. Auch, weil die Story – wenn auch einigermassen vorhersehbar – unfassbar viel Spass macht, zu keiner Sekunde langweilig wird aber vor allem kein billiger Abklatsch eines Klassikers ist, der einfach nur die Nostalgie-Karte zieht.

Dazu kommen die nahezu perfekten Emma Stone, Emma Thompson, Joel Fry und Paul Walter, die sich unter der fähigen Regie des Craig Gillespie gegenseitig an die Wand spielen. Nimm noch den erfrischend punk-rockigen Soundtrack dazu. Dann hast du mit «Cruella» endlich mal wieder einen verdammt guten Grund, ins Kino zu gehen.


Zu sehen ist «Cruella» ab dem 27. Mai im Kino und ab dem 28. Mai auf Disney+ via kostenpflichtigen VIP-Zugang (29.90 Franken).

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Scrivo di tecnologia come se fosse cinema – e di cinema come se fosse la vita reale. Tra bit e blockbuster, cerco le storie che sanno emozionare, non solo far cliccare. E sì – a volte ascolto le colonne sonore più forte di quanto dovrei.


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